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Die Gefahr in umschlossenen Räumen wird oft unterschätzt. Am Anfang steht eine Evaluierung (Freimessen, Einsatz von PSAgA, Notfallplan, etc…) in der auch festgelegt wird, ob eine schriftliche Befahrerlaubnis notwendig ist. Am Einstieg ist ein Mitarbeiter im ständigen Kontakt mit der eingestiegenen Person und muss im Notfall Rettungsmaßnahmen einleiten können. Im Idealfall kann er das selbständig, unmittelbar und von außen. Muss eine Person abgelassen werden, hat sich das Maestro Abseilgerät mit integrierter Umlenkrolle besonders bewährt. Es kombiniert Absturzsicherung und Rettungssystem in einem. Wird eine Person hängend am Seil abgelassen, ist eine Redundanz zum Bsp. über ein mitlaufendes Auffanggerät notwendig.
Die lose Rolle wird mit einem Karabiner an einem Fixpunkt unterhalb des Maestros verankert. Bei Verwendung eines Dreibeins kann der Fixpunkt durch einen Klemmknoten mit einer Bandschlinge am Holm des Dreibeins geschaffen werden. Zum Ablassen wird über den schwarzen Hebel am Maestro die Rücklaufsperre gelöst. Die Ablassgeschwindigkeit wird über das Kontrollseil gesteuert.
Die Handsteigklemme der losen Rolle wird am Lastseil montiert. Der Pfeil an der Handsteigklemme muss zur zu hebenden Person zeigen. Die gesamte lose Rolle wird entlang des Lastseils so weit wie möglich in Richtung der zu hebenden Person geschoben. Das Aufziehen erfolgt durch Zug am Kontrollseil. Um ein Umkippen des Dreibeins zu verhindern, muss die Zugrichtung am Zugseil immer innerhalb der Beine sein! Sobald die beiden roten Doppelrollen zusammenstehen, muss die gesamte lose Rolle entlang des Lastseils wieder so weit wie möglich in Richtung zu hebender Person geschoben werden. Anschließend kann der Hubvorgang fortgesetzt werden, bis die Person an der Oberfläche ist.
Speziell für Rettungen aus der Tiefe sind reversible Flaschenzugsysteme eine schnelle und sichere Lösung. Präventive Maßnahmen sind für jede Rettung ein Muss. Speziell für Rettungen aus der Tiefe, können sie lebensrettend sein. Wenn zum Beispiel das Platzangebot für eine zweite Person nicht vorhanden ist, muss die Rettung von außen durchgeführt werden können.
Für Fragen wie: „Wo ist das Rettungsset?“, „Wie benutze ich das Abseilgerät?“, „Welche Anschlagpunkte kann ich verwenden?“ sind im Notfall keine Zeit. Viele Bereiche der Höhenarbeit kommen ganz ohne Seilzugangstechnik aus. Das heißt, im Arbeitsalltag wird nicht hängend in Seilen gearbeitet und somit auch nicht abgeseilt. Für eine Rettung jedoch, wird Seilzugangstechnik benötigt. Um eine Rettung dementsprechend durchführen zu können müssen Mitarbeiter*innen auf die Geräte und den Rettungsvorgang geschult sein. Ist das Rettungssystem bereits vor der Befahrung eines Schachtes angebracht, müssen oft nur mehr wenige Handgriffe gemacht werden um den Flaschenzug bedienen zu können. Die Verunfallte Person kann so schnellstmöglich wieder nach oben gezogen werden. Dies gestaltet die Rettungsaktion nicht nur einfacher, sondern auch sicherer. Durch jährliche Rettungsübungen sind Anwender*innen von PSAgA bestens für den Notfall vorbereitet.