Der Frühling steht vor der Tür und damit auch der alljährliche Frühjahrsputz. Nicht nur die eigenen vier Wände, sondern auch öffentliche Zugänge und Wege verlangen danach. Speziell nach der Frostperiode löst sich lockeres Gestein aus Felswänden – und das auch über öffentlichen Flächen! Bei Nichtbeseitigung kann der Steinschlag zu großer Gefahr für darunterliegende Wege und Zugänge werden.

Sicherheitsmaßnahmen für das Steilgelände

Während der Felsräumungsarbeit wird lockeres Gestein von Seilzugangstechniker*innen aus den Felswänden geräumt. So wird ein sicheres Begehen der Wege wieder gewährleistet. Arbeiten im Steilgelände erfordern viel Erfahrung und spezielle Risikobeurteilungen in der Vorbereitung. Sicherheitsmaßnahmen in der Felsräumungsarbeit im Steilgelände müssen auf 3 Ebenen getroffen werden.

1. Arbeitsvorbereitung

Evaluierung des Arbeitsplatzes inklusive Absperrmaßnahmen des darunterliegenden Gefahrenbereichs. Kann der Gefahrenbereich nicht vollständig abgesichert werden sind alternative Maßnahmen umzusetzen.

2. Zugang zum Arbeitsplatz

Die Zugänge zu den Abseilstationen liegen oft im rutschigen, sehr steilen oder auch felsendurchsetzten Gelände. Die Arbeitenden können sich dadurch in ständiger Absturzgefahr befinden. Es ist Sorge zu tragen, dass alle Zugänge ausreichend abgesichert sind. Für diese exponierte Zustiege kann oft ein Geländerseil gut eingesetzt werden. Der Aufbau eines Geländerseils erfolgt mit der Vorstiegstechnik.

3. Arbeiten im Seil:

Es muss für permanente und direkte Verständigungsmöglichkeit gesorgt sein (z.B. per Funk). Rettungsmaßnahmen müssen im Notfall umgesetzt werden können. Die richtige Anwendung der Abseil- und Auffangsysteme als auch die richtige Auswahl der Befestigungsmöglichkeiten sind oberste Priorität für sicheres Arbeiten. Bei Arbeiten mit Motorsäge, Winkelschleifer, elektrischer Heckenschere o.ä. werden geprüfte Stahlvorfächer oder Ketten vorgeschaltet die ein Durchtrennen erschweren.

Im Steilgelände ist die Anwendung der Zweiseiltechnik gesetzlich verpflichtend. Zusätzlich ist für Arbeiten frei im Seil hängend ein Sitzbrett zu verwenden. Zwei Sicherungstechniken werden hierbei unterschieden: aktives abseilen oder passives ablassen eines Kollegen. Das passive ablassen hat den Vorteil, dass kaum die Gefahr einer Seilbeschädigung durch Steinschlag besteht, welcher der Steiger selbst auslöst. Zudem haben laufende Seile weniger Kantenbelastung an ein und derselben Stelle, wodurch die Gefahr eines Seilrisses reduziert wird. Die abgelassene Person kann sich vollkommen auf das Felsräumen konzentrieren.

Steilgelände Lehrgänge

Die HOEHENWEKSTATT GmbH bietet maßgeschneiderte Steilgelände-Lehrgänge an. Während dieser 2-tägigen Basiskurse wird umfangreiches Wissen von unserer Seiltechniker*innen vermittelt, Sicherungstechniken erlernt und lebensrettende Rettungstechniken geübt. Für größere Höhen empfehlen wir Ihnen Level 1 Höhenarbeiter der 3-teiligen Industriekletterausbildung.

Außerdem stehen wir Ihnen für Anfragen rund um das Thema Durchführung von Steilgeländearbeiten gerne zur Verfügung!