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Grundsätzlich lassen sich Karabiner in verschiedene Klassen einteilen. Für den Arbeitsbereich sind lediglich 2 Arten von Relevanz: Materialkarabiner (Müssen keiner Norm entsprechen und dürfen auf keinen Fall zum Sichern von Personen verwendet werden) und Karabiner mit Verschlusssicherung (EN 362). Sogenannte „Schnapper“ aus der Bergsportausrüstung sind für den professionellen Einsatz nicht zugelassen. Ebenso Karabiner als Schlüsselanhänger in Herzform oder ungeprüfte „Baumarktprodukte“ haben hier nichts verloren.
Je nach Anwendungsgebiet sind verschiedene Formen notwendig. Die gängigsten hierbei sind: Birnenform, Oval, D-Form, Asymmetrische Form, Halbrunde Form, HMS-Form, etc.
„Zentralkarabiner“, Foto: Petzl
Karabiner für den Arbeitsbereich müssen mit einer Verschlusssicherung versehen sein. Wir unterscheiden zwischen manuell zu verriegelnden und automatisch zu verriegelnden Karabiner. Es sind verschiedene Patente der Hersteller am Markt die unterschiedliche Technologien anwenden.
2 Weg Karabiner: Slide Gate-Karabiner, Slide-Autolock, Twist Lock-Karabiner, Handballensicherung. 2 Weg Karabiner haben den Vorteil, dass sie sich sehr schnell öffnen, automatisch schließen und verriegeln lassen.
Slide Gate-Karabiner, Foto: EDELRID GmbH & Co. KG
Handballensicherung, Foto: Petzl
3 Weg Karabiner: Triact-Lock, Ball-Lock, PIN-LOCK Karabiner, Triple Lock. 3 Weg Karabiner punkten in Sache Sicherheit, denn durch die 3 Weg Verriegelung ist ein unbeabsichtigtes Öffnen sehr schwierig.
Ball-Lock, Foto: PetzlTriple Lock, Foto: EDELRID GmbH & Co. KG
4 Weg Karabiner: Durolock. Der Durolock Karabiner vom DMM setzt in Sache Sicherheit noch eines drauf. Der einziger Nachteil ist die aufwändige Bedienung.
Schraubkarabiner und PermaLock-Karabiner: Erst nach manuellem Zuschrauben einsatzfähig. Aufgrund der manuellen Tätigkeit können Anwendungsfehler nicht ausgeschlossen werden. Nicht zugeschraubte Karabiner stellen eine großen Gefahr dar, und können zu schweren Unfällen führen. Richtig angewendet, weisen sie eine hohe Benutzerfreundlichkeit auf.
PermaLock, Foto: EDELRID GmbH & Co. KG
Für einen Karabiner der Klasse B liegt die Mindestanforderung an die statische Belastbarkeit laut EN362 (Verbindungselemente) in der geschlossenen und verriegelten Längsbelastung bei 20 kN. In Querbelastung ist eine Mindestanforderung von 7 kN (!) zu erfüllen. In der Norm ist keine Prüfung zur Knickbelastung enthalten. Vorsicht aber in der Anwendung: Karabiner niemals knickbelasten!
Karabiner müssen nicht nur während des Partnercheck kontrolliert werden. Einmal jährlich müssen sie durch eine fachkundige Person geprüft werden. Während unseres PSA-Sachkunde Lehrgang lernen die Teilnehmenden vorauf bei einer Überprüfung von Karabiner besonders zu achten ist.